Nächster Ab-Hof-Verkauf
Über uns
Der letzte Morgendunst hängt trübselig und unentschlossen zwischen den Ähren des Korns. Schon bald wird er sich mit den ersten Sonnenstrahlen verflüchtigt haben. So wie der Rest meiner Zweifel. Die guten, ertragreichen Jahre sind eben vorbei. Es ist, wie es ist. Mögen die anderen darüber diskutieren, ob uns die EU mehr Vor- oder Nachteile gebracht hat. Fest steht: Wir sind jetzt ein Teil davon. Fest steht auch, dass mit dem Beitritt die Fleischpreise in den Keller gesunken sind. Meine Felder und mein Betrieb sind nun einfach zu klein, um unter den neuen Wettbewerbsbedingungen wirtschaftlich zu überleben. Sie sind aber auch zu groß, um aufzugeben. Nein, aufgeben ist keine Option! Es ist, wie es ist. Und wir machen jetzt das Beste daraus. Und zwar nicht nur für uns, sondern für alle: unsere Kunden, die uns immer treu waren und beste Qualität verdienen, für die Tiere, von denen wir leben, und für die Erde, auf der ich stehe und die meine Familie ernährt!
So oder so ähnlich muss mein Vater Josef Friedrich empfunden haben, als er im Jahr 2000 den Entschluss fasste, unseren Familienbetrieb in eine Bio-Landwirtschaft umzuwandeln. Keine leichte Entscheidung, bedeutete sie doch harte Arbeit und viel Geduld…
Harte, ehrliche Arbeit war nicht das Thema. Schon mein Ur-Ur-Großvater Karl zog das Bewirtschaften von Feldern und die Viehzucht dem vergleichsweise unbeschwerlichen Kaufmannsgeschäft seines Vaters vor. Er baute Ende des 19. Jahrhunderts die erste Landwirtschaft der Familie auf – einen damals typischen Dorfbauernhof. Mein Ur-Großvater erwarb zusätzliche Ackerflächen und vergrößerte den Betrieb. Als er viel zu früh verstarb, musste mein Großvater mit erst 14 Jahren den Bauernhof übernehmen.
Dann kam mein Vater und mit ihm eine neue Zeit. Landbau und Viehmast erfuhren in den 1970er- und 80er-Jahren einen Wandel, neue Möglichkeiten taten sich auf, neue Strukturen waren gefordert. Mein Vater erkannte die Zeichen frühzeitig und entwickelte unter tatkräftiger Hilfe der gesamten Familie den Betrieb kontinuierlich weiter, modernisierte, baute aus, vergrößerte. Lag der Viehbestand 1944 noch bei 5 Kühen, 3 Stieren, 3 Kalbinnen und rund 15 Schweinen, betreuten wir in den 1980er- und 90er-Jahren ca. 70 Mastrinder und gut 100 Schweine.
Es waren die besten Jahre in der mittlerweile 100-jährigen Geschichte der landwirtschaftlich arbeitenden Friedrichs, wenn man nur die Erträge bewertet. Doch ich weiß nicht, ob es alleine der verschärfte Wettbewerb und die fallenden Preise waren, die meinen Vater dazu bewogen, etwas Neues zu beginnen. Er spürte auch, dass wir uns von der Natur entfernt hatten, dass wir sie benutzten anstatt ihr auch etwas zurückzugeben. So war für ihn das Umstellen auf einen Bio-Betrieb auch kein Aufspringen auf einen langsam anrollenden Trend, es war vielmehr ein tiefes Bedürfnis, zu den Ursprüngen zurückzukehren, die Wurzeln zu würdigen, in Einklang mit dem natürlich Gegebenen zu arbeiten.
Wie schon gesagt: Neben dem Hochkrempeln der Ärmel brauchte es auch viel Geduld. Gut zwei Jahre dauerte es, bis sich die Böden von der konventionellen Bewirtschaftung erholten und alle Umbauten vollzogen waren. Geduld und Gleichmut waren auch angesagt, als die ersten Spötter ihre Häme teilten, dass der Sepp jetzt Disteln anbaue. Bio steckte noch in den Kinderschuhen. Und jene, die ihrer Zeit voraus waren, mussten immer schon gegen den Wind kreuzen. Aber dann war es geschafft: 2004 starteten wir mit der ersten Bio-Landwirtschaft in Langenlebarn.
Und nun bin ich an der Reihe, dieses reiche Erbe meines Vaters fortzuführen: reich an getaner Arbeit, reich an Arbeit, die noch vor uns liegt, und reich an Erfüllung in dem, was wir tun und weiterführen dürfen. Gemeinsam mit meiner Frau Nana betreue ich in fünfter Generation als Friedrich-Landwirt Bio-Weide-Ochsen, Bio-Hausschweine und Bio-Puten in artgerechter Haltung. Und das findet sich in Qualität und Geschmack wider.
Qualität und Geschmack sind die richtigen Stichworte: Immer mehr junge Menschen ernähren sich bewusst und bevorzugen gehaltvolle Lebensmittel. Doch sie wissen nichts von uns. Deshalb gehen wir jetzt einen Schritt in die Welt hinaus, um auch Sie einzuladen, zu uns zu kommen und sich selbst ein Bild von der Güte unserer Köstlichkeiten vom Bio-Hausschwein zu machen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch beim nächsten » Ab-Hof-Termin!
Bis bald,
Ihr Mark Friedrich